Expetionsarztbörse

"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Drum nahm ich
meinen Stock und Hut und tat das Reisen wählen"* * Matthias Claudius †1815

Dr. med. Monika Puskeppeleit

Seit frühester Kindheit begeisterten Expeditionsgeschichten der Polarregionen die deutsche Ärztin Dr. med. Monika Puskeppeleit. Im Alter von 7 Jahren spannte sie den Hund ihrer Tante vor ihren Holzschlitten und träumte vom großen Schneeabenteuer irgendwo da draußen in der weiten Welt. Polare Expeditionsgeschichten über Amundsen und  Shackleton hatte sie mit großer Begeisterung gelesen und der Norweger Fridtjof Nansen wurde später zu einem ihrer großen humanistischen Vorbilder. Auch während ihres Medizinstudiums in Deutschland blieb sie stets ihren Polarträumen treu.
Anfang der 80-er Jahre knüpfte sie  während eines Auslandsemesters in Neuseeland erste Kontakte zur „American Antarctic Division“ in Christchurch,  die zur Australian Antarctic Division in Tasmanien folgten. So war es nicht verwunderlich dass sie sich direkt nach absolviertem Medizinstudium 1984 nach Bremerhaven ins Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung begab um sich für eine Überwinterung auf der kurz zuvor auf dem Ekstrøm Schelfeis erbauten deutschen Georg von Neumayer Station in der Antarktis zu bewerben.
Ende 1989 war es dann endlich soweit, der Weg in die Antarktis war Wirklichkeit geworden. Als erste deutsche Medizinerin die Antarktis - Überwinterungsstation und somit auch das weltweit erste Frauenüberwinterungsteam in der Antarktis verantwortlich leiten. Nach 14 - monatigem Aufenthalt in Dronning Maud Land (1989-1991) hatte sich der Traum ihrer Kindheit erfüllt und Polargeschichte wurde mit dieser Frauenüberwinterung geschrieben. Während ihres Antarktisaufenthaltes arbeitete sie u.a. als Expeditionsschiffsärztin, Wissenschaftlerin und verantwortliche Stationsleiterin im ewigen Eis. In Zusammenarbeit mit dem DLR Institut  für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln initiierte sie das international weltweit erste strahlenbiologische Polarmedizinprojekt in der Antarktis. Es lieferte neue wertvolle strahlenbiologische Dosimetrie - Daten zu den Auswirkungen des Klimawandels in der Antarktis.
In den 90- er Jahren folgten weitere Aufenthalte in der Arktis und ihrem Vorbild Fridtjof Nansen folgend leitete sie in Zusammenarbeit mit dem deutschen Polarforscher und Expeditionsleiter Arved Fuchs eine Hilfsaktion für medizinischen Einrichtungen in Sibirien (Igarka 1992).
Weitere Aufenthalte als Polarmedizinerin in der Arktis (SINTEF / Spitzbergen 1994, Kotzebue / Behringstrasse 1996, Quaanaaq  / Thule Expedition 2000 etc.) folgten. Auch unterstütze sie mit ihrem polarmedizinischen Rat mehrere andere Antarktisexpeditionen  (u.a. NAE 2001, Rune Gjeldnes „Antarctic Expedition 2006“).  Im Jahr 2004 kehrte sie als Wissenschaftliche Lektorin an Bord eines Passagierschiffes erstmals wieder in die Antarktis zurück.
Ihr Interesse für Medizin und Wissenschaft in extremen Umwelten blieb weiterhin bestehen. Sie studierte u.a. Gesundheitswissenschaften (Master in Public Health) in Schweden und leitete ein Forschungsprojekt zum Management von Maritimer Telemedizin auf norwegischen Handelsschiffen und Ölplattformen in der Nordsee. Ergänzend zu ihren polarmedizinischen Erfahrungen erwarb die zertifizierte Reisemedizinerin im Jahr 2003 das Diplom für Tropenmedizin am „Bernhard – Nocht- Institut für Tropenmedizin“  in Hamburg. Arbeitseinsätze als verantwortliche Hafen – und Flughafenärztin in Hamburg, als Arbeitsmedizinerin in Westafrika und in Zentralasien folgten. 2005 war sie die leitende Expeditionsmedizinerin der Mongolei ZDF Film- Expedition „Die Karawane“, weitere ärztliche Einsätze als Reisemedizinerin (Nordindien / Rajasthan 2010) folgten.
Neben internationaler Vortragstätigkeit und diversen Publikationen ist sie als Wissenschaftliches Mitglied u.a. der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung, der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Maritime Medizin, der International Maritime Health Association (IMHA) sowie Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit  im In- und Ausland tätig.
Mehr als 8 Jahre lebte und arbeitete Dr. Puskeppeleit im Land der norwegischen Polarforscher. Sie war dort  u. a  auch  nördlich des Polarkreises im ärztlichen  Einsatz tätig oder betreute 2012 als Arbeitsmedizinerin und Offshore-Ärztin die Besatzungen mehrerer norwegischer Ölplattformen in der Nordsee. Seit 2012 ist sie regelmäßig bei den von der Schiffarztbörse arrangierten Maritimen Kompaktkursen für Schiffsärzte  als wissenschaftliche Dozentin tätig und widmet sich intensiv der medizinischen Weiterbildung von Schiffsärzten im internationalen Einsatz.